Kieler Curry statt Lorens Spaghetti

Rund 180 Gäste füllten den feierlichen Kaisersaal im Kieler Yacht-Club, genossen die perfekte Mischung auf Teller und am Tisch und nutzen den Curry-Abend zum angeregten Klönschnack.

Es wurde auf Anhieb ruhig im Kaisersaal des Kieler Yacht-Clubs, als Hans-Werner Tovar den Namen Sophia Loren ins Spiel brachte. Der Kieler Stadtpräsident zitierte die italienische Diva: „Alles, was Sie sehen, bin ich den Spaghetti schuldig.“ Doch Kiel sei eben eine Curry-Stadt, und das traditionelle Curry-Essen beim KYC sorge nicht nur im Teller für die perfekte Mischung, sondern auch an den Tischen, so Tovar in seiner Ansprache. Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Sport treffen sich jährlich auf Einladung des Kieler Yacht-Clubs, der sich mit diesem Traditionsessen bei seinen Partnern, Freunden, Unterstützern sowie Wettfahrtleitern und befreundeten Vereinen und Verbänden für die gute Zusammenarbeit bedankt. Und so füllten auch in diesem Jahr rund 180 Gäste den feierlichen Kaisersaal, genossen die perfekte Mischung auf Teller und am Tisch und nutzen den Curry-Abend zum angeregten Klönschnack. Mit dem typischen Guinness-Sekt-Gemisch wurden die Zungen gelockert und die Themen angeheizt, bevor es zum Endspurt zum Gin-Tonic an die Bar ging.

KYC-Vorsitzender Dr. Carsten Krage bedankte sich in seiner Begrüßungsrede vor allem bei Dr. Jochen Hachmann, Geschäftsführer von Thyssen-Krupp, und Ulrich Wachholtz, UV-Nord-Präsident, denen der Wandel des Kieler Yacht-Club Hotels zu verdanken ist.

Acht Großveranstaltungen, 3000 Boote/Yachten aus 63 Nationen und 37 Tage Regatta-Segelsport sind nur einige Eckpfeiler der KYC-Leistungen 2018, die nur dank der Partner und ehrenamtlichen Helfer möglich seien, so Krage. Als Topveranstaltung hoben Krage, Tovar und Landtagspräsident Klaus Schlie neben der Kieler Woche unisono die Laser Youth WM mit 400 Jugendlichen hervor.

Auch für 2019 steht einiges auf dem KYC-Programm, wobei neben der sportlichen Ausrichtung auch das Thema Nachhaltigkeit einen breiten Raum einnimmt. Schon in diesem Jahr wurde die Kieler Woche mit der Goldplakette der Organisation „Sailors for the Sea“ für saubere Regatten ausgezeichnet. Es gebe als Steigerung noch Platin, sprach Krage das Kieler Ziel für die Zukunft an.

Mit den Neuerungen im Kieler Woche-Segelprogramm hatten sich Veranstalter und Wettfahrtleiter bereits in einer Tagung am Nachmittag beschäftigt. Die Aufnahme von Foilen und Kiten sowie der neuen olympischen Offshore-Disziplin für Mixed-Zweihandcrews sind beschlossen.

Landtagspräsident Klaus Schlie betonte die besondere Verbundenheit des Segelsports mit dem Land zwischen den Meeren. Schlie, der in seiner siebenjährigen Amtszeit zum ersten Mal am Curry-Essen teilnahm, zeigte sich geduldig bei der Zeremonie des Mischens der zahlreichen Zutaten auf dem Teller, bevor die zum Schluss gereichte heiße Brühe das Essen wieder erwärmte.

Und schon bei besagtem akribischen Zubereiten des Curry-Gemischs gab es reichlich Gelegenheit zum Klönschnack. Die stellvertretenden KYC-Vorsitzenden Alexander Eck und Stefan Brandenburg dürften mit Kiels frisch gewählter Bürgermeisterin Renate Treutel und der Vizepräsidentin des Weltsegler-Verbandes, Nadine Stegenwalner, über die neuen olympischen Disziplinen gesprochen haben.

Dierk Thomsen, ehemaliger DSV-Präsident, die Segelmacher Christian Tinnemeyer und Ulrich Münker, beide Faber & Münker, sowie Hasko Scheidt, NV Verlag, freuen sich über die Rückkehr eines Kielbootes in den olympischen Status. Robert Marx, BVWW-Vorsitzender, und boot-Director Petros Michelidakis reisten aus Hamburg von der boot-Pressekonferenz an. Eberhard Wienholt, Segelsport-Förderer und DHH-Ehrenmitglied, sowie Felix Scheder-Bieschin, Hamburgischer Verein Seefahrt, dürften zu den ältesten Gästen im Kaisersaal gehört haben, aber es gibt wenige, deren Herz so für die Jugend schlägt, deren Engagement für die Jugend so groß ist.

Ulf Hennig, Filialdirektor der Sydbank Kiel, Björn Schwarze, Geschäftsführer Addix, und Marc Bergel, Bechtle-Geschäftsführer, sprachen mit Dirk Ramhorst, Kieler Woche Organisationschef und Obmann des DSV-Ausschusses Internationale Zusammenarbeit, sowie POS-Geschäftsführer Sven Christensen über die Kieler Woche und den Sydbank-Cup.

Verbands- und Vereinsthemen standen nur kurz im Mittelpunkt der Gespräche von DSV-Vizepräsident Clemens Fackeldey, DSV-Generalsekretär Germar Brockmeyer, Jochen Nagell, FSB-Vorsitzender aus Bremen, Philipp Mühlenhardt, Geschäftsführer Sporthafen GmbH, NRV- Kommodore Gunter Persiehl, dem NRV-Vorsitzenden Andreas Christiansen, Dr. Andreas Pochhammer, VSaW-Vorsitzender, Ralf Dethlefs, SCE-Vorsitzender, Michael Rapp, SKWB-Vorsitzender und KA-Vorstand, sowie Jochen Frank, Vorsitzender Flensburger SC, Jürgen Klinghardt, RVS-Vorstand,  Axel Bauerdorf, Geschäftsbereichsleiter von Kiel Marketing, sowie den ehemaligen Landesverbandsvorsitzenden Jens Brendel, SVSH, und Harald Harmstorf, Hamburg.

Generationenübergreifend war der Austausch der Regattasegler. Der frisch gebackene Farr-40-Weltmeister Dr. Wolfgang Schäfer, DSV-Seesegelausschuss/Lüneburg, der am nächsten Sydney-Hobart-Rennen teilnimmt, Fabian Bach, mit olympischen Weihen ausgezeichneter Wettfahrtleiter, die 29er-Nachwuchsseglerinnen Maru Scheel/Freya Feilcke, (KYC), 2017 bei den Youth Worlds Fünfte und in diesem Jahr vor Corpus Christi/USA Sechste, Patrick Schmidt, der das KYC-Juniorfen-Segel-Liga-Team für 2019 aufbaut, und Dr. Harald Brüning, der mit der Farr 30 „Topas“ Titel und Erfolge hamsterte und jetzt auf dem Gardasee eine foilende Waszp zu bändigen versucht, sprachen über neue olympische Klassen und eigene Ziele.

Bis weit nach Mitternacht zeigte sich, dass Curry in Kiel für die richtige Mischung sorgt. Dennoch dürfte keiner daran gezweifelt haben, das Sophia Loren für sich ebenfalls die richtige Wahl getroffen hat. – Hermann Hell

 

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