Seesegel-IDM zur Kieler Woche
Der Vorsitzende des DSV-Seesegel-Ausschusses, Wolfgang Schäfer, fasste die Begründung für die Vergabe nach Kiel zusammen: „Wir wissen die IDM in Kiel in guten Händen. Viele Jahre haben die Organisatoren um den Kieler Yacht-Club hervorragende Wettfahrten geboten. So fiel die Entscheidung leicht und einstimmig für Kiel.“
Schäfer, der auch maßgeblich an der Aufnahme des Offshore-Segelns in den olympischen Reigen beteiligt gewesen ist, ergänzte: „Wir haben ein besonderes Augenmerk auch auf den Teil für Double Handed, weil wir diese Art des Regattasegelns jetzt auch im Hinblick auf zukünftige Worlds und Olympische Spiele an der Basis fördern wollen. Wir müssen eine Plattform schaffen, auf der man für diese Events aufbauen kann.“
Clemens Fackeldey, DSV-Vizepräsident und zuständig für den Bereich Seesegeln, unterstrich: „Ich habe schon viele gelungene Meisterschaften in Kiel erlebt und freue mich auf die IDM im Rahmen der Kieler Woche.“
Während im ersten Teil der Kieler Woche die ORC-Yachten in den Klassen ORC I bis ORC IV antreten und um die Deutschen Titel kämpfen, folgt im zweiten Teil die Double-Handed-Flotte. Die genaue Einbindung der IDM in die Kieler Woche wird noch vom Veranstalter mit den Aktiven, der RVS und dem DSV abgestimmt, um den Wünschen der Teilnehmer gerecht zu werden. „Wir freuen uns, dass die Kieler Woche mit seinem Konzept die Wünsche der Seesegler erfüllen möchte“, so Bertil Balser, Vorsitzender der Regatta Vereinigung Seesegeln (RVS).
Im zweiten Teil der Kieler Woche tritt dann die Double-Handed-Flotte an. Die neue olympische Disziplin „Mixed Offshore Double Handed“ (ab 2024) steckt noch in der Aufbau-Phase. Zwar erfreuen sich Offshore-Regatten mit kleinen Crews (Einhand oder Zweihand) großer Beliebtheit, aber die Eckpunkte für das olympische Offshore-Segeln sind noch wage.
So wird im Gegensatz zu den olympischen Wettkämpfen die Internationale Deutsche Meisterschaft nicht nur im Mixed angeboten. „Bei der IDM können alle Zweihandcrews, egal ob Mixed oder nicht, antreten“, so Balser. Eine Mixed-Wertung wird es allerdings geben. Wie die Double-Handed-Meisterschaft in die Kieler Woche eingebaut wird, steht noch nicht endgültig fest.
„Wir freuen uns natürlich, dass der DSV die IDM an die Kieler Woche vergeben hat. Unser Ziel ist es, im ersten Teil über 40 Yachten an den Start zu bringen, und die Double-Handed-Bewegung zu unterstützen“, so der Chef der Kieler-Woche-Regatten, Dirk Ramhorst. Nach Warnemünde (2017), Flensburg (2018) und Travemünde (2019) kehrt die IDM damit nach vier Jahren wieder zurück in die schleswig-holsteinische Landeshauptstadt.
In der Klasse ORC I/II dürfte es zu einem Wiedersehen der Topteams der Saison 2019 kommen. Mit der „Intermezzo“ Jens Kuphal/Berlin/Landmark), „Sportsfreund“ (Axel Seehafer/Heiligenhafen/X-41) und „Halbtrocken“(Michael Berghorn/Kiel/X-41) lieferten sich 2019 drei Yachten bei der IDM vor Travemünde und bei der EM in Polen Bug-an-Bug-Rennen. Setzte sich in Travemünde noch die „Intermezzo“ gegen die „Sportsfreund“ durch, sicherte sich 14 Tage später die „Sportsfreund“ den EM-Titel vor der „Intermezzo“. Jeweils Bronze ging an die „Halbtrocken“, die damit die deutsche Dominanz in der Gruppe B unterstrich. Eventuell wird Michael Berghorn auch schon mit einer neuen Yacht antreten.
In der Klasse ORC III dominierte bei der IDM die „IMMAC FRAM“ (Mares/Dänischenhagen/Italia 9.98) vor „Halbtrocken“ (Knut Freudenberg/Flensburg/First 36.7), „Patent 4“ (Jürgen Klinghardt/Lübeck/Italia 9.98) und „Onespirit“ (Sören Brandt/Kiel/Italia9.98). Mit Silber bei der EM rundete die Mares-Crew eine erfolgreiche Saison ab. „Natürlich sind wir 2020 auf unserem Heimatrevier am Start“, blickt Mares nach vorn.
Sorgenkind bei der IDM ist seit Jahren die Klasse ORC IV, deren Felder meist nur zu einer Besten-Ermittlung reichen. Seit einigen Jahren setzt die Regatta Vereinigung Seesegeln zahlreiche Anreize für die kleinste Klasse, die allerdings nur langsam greifen. In Kiel soll der nächste Anlauf genommen werden.
Mit der Vergabe der 25. IDM der Seesegler (seit 1996) nach Kiel werden die Titelkämpfe zum elften Mal (nach 1996, 1997, 2000, 2003, 2008, 2010, 2011, 2012, 2014, 2016) in der Landeshauptstadt ausgetragen. In den Jahren 2009 bis 2013 gab es geteilte Inshore- und Offshore-Meisterschaften, die drei Jahre lang auch auf verschiedenen Revieren ausgetragen wurden, wodurch sich mehr Austragungsorte (28) als Meisterschaftsjahre (25) ergeben.
Die IDM-Austragungsorte: Kiel (11), Flensburg (7), Helgoland (4), Warnemünde (3), Lübeck-Travemünde (2), Neustadt (1).