Gewinn und Verlust auf dem Vorwind-Kurs

Julia Büsselberg geht bei der Laser Radial Jugend-WM vor Kiel als Erste und Julian Hoffmann als Dritter in die Finalrunde.

Ungetrübter Sonnenschein, dazu leichte Winde um die zehn Knoten und Kabbelwelle erwartete die Segler am letzten Qualifikationstag bei der Laser Radial Jugend Weltmeisterschaft vor Kiel-Schilksee. Ab dem morgigen Donnerstag werden die Gruppen neu gemischt und nur noch das Goldfleet kämpft um den Titel. „Dann beginnt eine neue Regatta“, sagte der Führende Francesco Viel aus Italien.

Viel konnte mit einem elften und einem zweiten  Platz seine Führungsposition verteidigen, war aber nicht ganz zufrieden. „Morgen sind wieder neue Rennen.“ Er habe zwar zwei gute Wettfahrten gesegelt, aber nicht sehr gut. „Es war schwieriger als gestern.“ Doch den Überblick habe er nie verloren und sich auch für die richtige Seite entschieden. „Ich habe sehr viel geschaut, wo die Konkurrenz ist“, erklärte Viel.

Es war auch nicht ganz der Tag für Julian Hoffmann (Oberstdorf). Im ersten Rennen musste er sich mit einem 41. Platz begnügen, den er allerdings als Streicher werten kann, sodass er auf Platz drei ins Goldfleet starten wird. Zwischen ihm und Francesco Viel reihte sich der Italiener Guido Gallinero ein.

Für das Goldfleet qualifizierten sich auch die deutschen Nachwuchssegler Justin Barth (Berlin/Platz 28), Leonard Stock (Kiel/Platz 36), Philip Walkenbach (Berlin/Platz 59) und Marc Handschug (Potsdam/Platz 62).

Bei den Frauen legte die Führende Julia Büsselberg (Berlin) im zweiten Rennen des Tages einen sehr guten Start hin. Ihre Position in einer kleinen Führungsgruppe, in der auch Laura Schewe (Kiel) dicht hinter ihr lag, konnte sie auf der ersten Kreuz halten. Dann kam der Vorwindkurs. Laura Schewe nutzte die Schnelligkeit ihres Bootes und zog an den anderen vorbei. Ihren Vorsprung baute sie dann auf der zweiten Kreuz weiter aus und ließ sich den Sieg bis ins Ziel nicht mehr nehmen. „Seglerisch lief es sehr gut, auch wenn es nicht meine Lieblingsbedingungen waren“, fasste die Altenholzerin zusammen. Bei den relativ leichten Winden und der Kabbelwelle sei es schwierig, über diese zu kommen. Doch ein Fehler an Land verhagelte ihr ein besseres Resultat als der 15. Platz im Gesamtklassement. Sie hatte vergessen sich beim obligatorischen „Sign In“  auszutragen. Diese Pflicht, die aus Sicherheitsgründen eingeführt wurde, steht in den Segelanweisungen. Daher wurden ihr beim ersten Rennen Strafpunkte dazugerechnet. „Das ist ganz ärgerlich“, haderte sie mit der Situation. Aber ihr Ziel unter die besten Fünf zu kommen, müsse sie noch nicht aus den Augen verlieren. „Es sind ja noch ein paar Tage, da kann noch alles passieren.“

Obwohl Julia Büsselberg weiterhin die Spitze des Klassements anführt, war sie nicht zufrieden mit dem Tag. „Es lief nicht so, wie ich es mir vorgestellt habe. Eigentlich lief es gut, aber auf dem Vorwind war ich zu langsam und habe dort verloren.“ Sie habe zwar versucht, ihre Technik an die veränderten Bedingungen anzupassen, aber das habe nicht so gut funktioniert. Vielleicht sei sie nicht genug Risiko eingegangen, rätselt die Berlin, woran es lag.

Hinter Julia Büsselberg liegt die Italienerin Matilda Talluri. Sie habe sich bei den Winddrehern für die richtige Seite entschieden und obwohl ihr leichte Winde nicht so liegen, konstante Rennen abgeliefert. „Als Segler muss man in allen Bedingungen konstant segeln und darf kein bestimmter Wind-Typ sein.“ Sie blieb fokussiert und konnte so auch ihre leichte Nervosität – aufgrund ihrer Position auf Platz zwei – überwinden. „Die Position ist momentan noch nicht wichtig. Es kommen noch sechs Rennen und da kann noch viel passieren.“ Auf Platz drei liegt nach sechs Wettfahrten die Russin Valeriya Lomatchenko.

Für das Goldfleet haben sich für den DSV zudem noch Carlotta Crüsemann (Kiel/Platz 29), Lina Fischer (Kiel/Platz 32), Carolin Müller (Fürstenberg/Platz 37), Theresa Wierschin (Lübeck/Platz 43), Laura Pukropski (Neuruppin/Platz 44) und Vanessa Gregor (Kiel/Platz 45) qualifiziert.

Die Gruppengrößen bleiben, doch die besten Boote segeln ab morgen im Goldfleet und je nach Platzierung werden sie weiter in Silver, Bronze und Emerald (jeweils 68 Boote) bei den Jungs aufgeteilt. Bei den Mädels gibt es nur die Gold- und Silberfleet mit jeweils 48 Booten.

Laser Radial Youth World Championships 
Teilnahme für Nachwuchssegler/innen zwischen 15 und 18 Jahren (Jhg: 2000 bis 2003)
Vier WM-Titel sind zu vergeben: Seglerinnen unter 19 Jahren, Segler unter 19 Jahren
Seglerinnen unter 17 Jahren, Segler unter 17 Jahren.

Programm:
Donnerstag, 23. August, 11 Uhr: 2 Finalwettfahrten
Freitag, 24. August, 11 Uhr: 2 Finalwettfahrten
Samstag, 25 August, 11 Uhr, letzter Start bis 15 Uhr: 2 Finalwettfahrten – Abschließend: Siegerehrung

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