## Auch in der Tornadoklasse fahren viele gemischte Crews ganz vorn mit.
# Tornado
**Grundsätzliches**
Der Tornado ist immer noch das schnellste Zweirumpfboot, vorm Wind sowieso,
aber auch an der Kreuz, obwohl Grosssegel und Fock nicht mehr m² als z.B. beim F18 umfassen.
Leicht zu erkennen an den Yardstickzahlen für Regatten bei gemischten Bootsklassen.
Der Tornado muss bei 100 gesegelten Minuten 8 Minuten vor dem F18 in’s Ziel
kommen, um die gleiche Wertung zu erhalten.
**Muss der Tornado von Männerhand gesegelt werden ? (Wegen des Kraftaufwands)**
Auch in der Tornadoklasse fahren viele gemischte Crews ganz vorn mit, nur nicht bei der Olympiade.
Wenn die Kraft des Schotten nicht ausreicht, erhält die Grossschot, die ja vom Schotten bedient wird, noch einige Übersetzungen mehr, das Cunningham wird doppelt übersetzt. und die Fock bleibt sowieso immer dicht.
Der Gennacker ist jedoch grösser und erfordert doch etwas mehr Kraft als z.B. beim F18, aber das schaffen unsere Mädels auch.
**Der Tornado ist viel teurer als vergleichbare Boote**
Die Preisargument geistern schon seit Jahren durch die Seglerszene.
Es ist zwar richtig, dass ein neuer Tornado nicht gerade wenig kostet, aber fast alle Tornadosegler, auch ambitionierten “Freizeitsegler”, fahren mit Schiffen durch die Gegend, die im Schnitt 5-10 Jahre alt sind.
Seit vielen Jahren wird der Tornado fast ausschliesslich von der schwedischen
Marström Werft gebaut und zwar aus Epoxi Sandwich (gebacken).
Absolute Qualität.
Der Rumpf, die Beamaufnahmen und das Rigg sind so stabil gebaut, dass das Schiff auch nach Jahren so steif ist, wie am 1. Tag.
Will man ganz sicher gehen, kauft man ein Schiff von den Olympioniken.
Deshalb ist natürlich der Wiederverkaufswert sehr hoch, die meisten haben nach
5 Jahren beim Verkauf Ihr damals ausgegebenes Geld wieder zurückgekriegt, weil der Durchschnittsmarktwert gestiegen ist.
So unglaublich es klingt, aber deshalb gibt es so wenige ältere (5-10 Jahre) Boote auf dem Markt zum Verkauf. Die Eigner sehen kein Grund für den Verkauf, da sich an den Booten nichts gravierendes ändert und ein neueres Boot nicht besser fährt.
Ü ber die Jahre hat sich so dass Boot zu einer richtigen Einheitsklasse entwickelt, d.h. alle fahren Marström mit Marström Rigg und entweder Ullmann, Landenberger oder Jessening Segel.
Alle wissen, wenn man nicht mitfährt, am Boot liegts nicht.
Bei anderen vergleichbaren Katamaranklassen ist es etwas teurer.
Dadurch, dass diese Klassen permanent weiterentwickeln, wird von den Werften viel an
Rumpfformen, Ruder etc. gebastelt. Wer nicht die neueste Boote fährt, kann keinen vorderen Platz erwarten. Deshalb sind natürlich die Gebrauchtpreise im Verhältnis zum Neupreis so niedrig, also hoher Wertverlust nach wenigen Jahren.
**Was muss ich denn dann bezahlen, wenn ich einen mit Genacker und allem Drum und Dran haben möchte?**
Mit ca. 8000 bis 12.000 Euro für einen guten gebrauchten mit Alumast ist man dabei. Das ist dann schon gute Mitte und man hat viele Jahre Spaß.
**Ist die Rumpfform veraltet ?**
Der Tornado fährt mit im direkten Vergleich immer noch höher am Wind als vergleichbare Bootstypen, so veraltet kann die Rumpfform nicht sein.
**Ist die Klasse dynamisch ?**
Die Tornadoklasse national wie international ist in stetigem Wachstum. Speziell seit dem Umbau auf Doppeltrapez, Gennacker sowie der Zulassung des Kohlefasermastes sind mehr Neueinsteiger dazugekommen. Dass Gros der Klasse sind natürlich alte Hasen, die segeln können. Die meisten Neueinsteiger sind ambitionierte Crews aus den 420 / 470, einige mit Olympia Ambitionen. Dadurch ist das Leistungsniveau verhältnismässig hoch.
Wer nicht gut starten kann und bootsgeschwindigkeitsmässig nicht gut drauf
ist, ist schnell Vorletzter oder schlimmer.
**Olympisch heißt doch Profiklasse?**
Die Profis sind natürlich dabei, aber nur auf den ganz großen Regatten wie EM oder WM. Die regionalen Regatten sind hauptsächlich von normalen Seglern besucht die allerdings auf hohem Niveau segeln. Da kann man aber sehr viel lernen.
Was unterscheidet denn den Tornado von gleichwertigen anderen Klassen?
Vor allem die Gleichheit der Schiffe die sich nur in Details unterscheiden. Die engen Klassenvorschriften geben keinen Platz für teure Konstruktionen. Also nicht der dickste Geldbeutel oder das neuste Schiff entscheiden über Platzierung sondern der beste und fairste Segler gewinnt. Außerdem ist der Tornado der Klassiker unter den Regatta-Katamaranen, schön, schlicht und schnell.
**Können Einsteiger auch an Regatten teilnehmen?**
Natürlich, sogar sehr erwünscht. Die Regattagemeinde wächst und die meisten sind sehr hilfsbereit und helfen mit Tipps und Tricks.
**Was sind die geeigneten Regatten?**
Der aktuelle Regattakalender gibt Auskunft über alle Regatten in Deutschland und Nachbarländer. Die Regatten mit niedrigeren Rankingpunkten sind geeignet für Einsteiger
Was muss ich zur Regatta mitbringen?
Dein Boot, Segelschein, Versicherung ( die sollte auch für Regatten haften), Man muß bei einem DSV ( deutscher Segler Verband ) anerkannten Segelverein angemeldet sein. Boot und Segel sollten eine Erstvermessung haben. Einen Bootsbrief (das ist wie beim Auto) und die richtige Segelnummer im Segel ( die stellt der DSV aus )
**Was heißt vermessen?**
Der regattataugliche Tornado muss in die Vermessung passen. D.h. nicht mehr Segelfläche als erlaubt, nicht leichter und nicht wesentlich umkonstruiert.
**Und woher weiß ich das?**
Die Klassenregeln gibt’s als Heft bei der KV oder einfach einen Tornadovermesser anrufen.
**Was brauche ich denn für eine Ausrüstung auf dem Boot ?**
Gute Kleidung , die meisten segeln mit Neopren und leichten Schuhen, Schwimmweste, Messer am Körper, Trapezhose, und Segelhandschuhe.
Dann ein Infoblatt mit den Flaggen, damit man weiß was der Wettfahrtleiter von einem möchte wenn er Flaggen setzt und eine Stoppuhr für den Start.
Was zu trinken und Essen wäre auch okey, weil man oft über viele Stunden auf dem Wasser ist.