Keine Spezialisierung auf wenige Sportarten

Bayern setzt im Sport auf Breite und nicht auf Spezialisierung. Das betonte Joachim Hermann, Bayerns Innenminister, zuständig auch für Sport, im Rahmen des Wassersportforums des Bayerischen Seglerverbandes auf der f.re.e in München. Es gebe keine Spezialisierung auf bestimmte Sportarten, sondern es ginge um den gesamten Sport „Die Menschen in Bayern sollen selbst entscheiden, welchen Sport sie ausüben möchten“, so Herrmann, der unterstrich, dass das Bundesland für den Breitensport zuständig sei, während der Bund den Leistungssport fördere.

Dennoch machte Herrmann einen kleinen Diskurs Richtung Spitzensport. Die Teilnehmer an den olympischen Segelwettkämpfen hätten gezeigt, dass in Bayern neben Fußball und Wintersport auch im Segeln Spitzenleistungen erbracht würden, so Herrmann, der zusammen mit dem Präsidenten des Tourismusverbandes Oberbayern, Klaus Stöttner, dem Geschäftsführer der Bayerischen Seenschifffahrt, Michael Griesser, und dem Vorsitzenden des Bayerischen Seglerverbandes, Dietmar Reeh, über den Freizeittourismus im Zusammenspiel mit Breiten- und Leistungssport diskutierte. Vor 100 Zuhören leitete Roman Roell vom Bayerischen Rundfunk eine informative und lockere Diskussionsrunde.

Geballtes Fachwissen beim Wassersportgespräch in München (v.l.): Jürgen Jentsch (BSV-Obmann Verbandspolitik, Sustainibility), Peter Werner (Leiter der Wasserschutzpolizei Bayern), Steffen Häbich (ADAC/Wassertourismus), Andrea Gehrold (Landesbund für Vogelschutz in Bayern/Starnberger See), Tobias Rau (Geschäftsführender Vorstand Viva con Agua), BSV-Vorsitzender Dietmar Reeh mit Moderator Roman Roell (Bayerischer Rundfunk). Fotos: Hell

Dabei wurde deutlich, dass die 1997 abgesegnete freiwillige Vereinbarung zwischen Politik, Umweltschützern und Sportlern, von Oktober bis Ostern auf den bayerischen Seen keinen Wassersport zu betreiben, der richtige Weg war und ist. „Wir sparen Gesetze und entlasten die Polizei“, brachte es Stöttner auf den Punkt und sprach allen Beteiligten ein großes Kompliment aus.

„Das Zusammenspiel mit den organisierten Sportlern klappt. Jetzt geht es darum, auch Nicht-Organisierte immer wieder aktiv einzufangen. Mit Zivilcourage müssen die Wissenden die Nicht-Wissenden ansprechen und sensibilisieren“, ergänzte Reeh. Hier müsse man den Weg über die Hersteller, Trainer, Kursanbieter und Verleihstationen gehen.

Volle Gänge am Wochenende auf der f.re.e. in München.

Innenminister Herrmann verwies auf vergangenen Zeiten, als es galt, Sport in Form von Mountainbike und Naturschutz zusammenzubringen. Das sei gelungen, und jetzt gelinge dies auch im Wassersportbereich. „Ich bin zuversichtlich, dass wir es trotz eines Zielkonfliktes hinbekommen, Tourismus, Natur und Sport in Deutschlands Tourismusland Nummer eins zusammenzubringen“, so Herrmann.

Meisterehrung auf der f.re.e.: Die amtierenden Deutschen Meister im 49er, Jakob Meggendorfer/Andreas Spranger (BYC), nehmen die 3. bei der Tornado-WM, Estela Jentsch, in ihre Mitte.

Im Sport ginge es nicht nur um den wichtigen Aspekt der Gesundheit, sondern auch um das Erlernen von Regeln und Recht, um Kameradschaft, Freundschaft und Teambuilding sowie um Leistungsbereitschaft, so zum Beispiel in Wettkämpfen, in denen Erfolge im Rahmen der Spielregeln angestrebt würden. „Sport im Ganzen ist ein großes Interesse der Gesellschaft“, so Hermann, der unterstrich, dass die Fördermittel von 2013 bis heute von 43 Millionen auf 97 Millionen gestiegen seien. (hel)

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