Wassersportbranche bleibt stabil auf Kurs

Gesamtumsatz an maritimen Gütern und Dienstleistungen liegt 2018 voraussichtlich bei über 2 Milliarden Euro – Stimmung vor allem im Zubehörsektor und beim Service positiv

Sonnige Zeiten und eine leichte Brise für das maritime Gewerbe. Diesen Tenor hatte das Branchengespräch auf der Interboot in Friedrichshafen. Veranstalter und Aussteller zeigten sich zuversichtlich und blicken auf ein erfolgreiches Jahr zurück. Der Bundesverband Wassersportwirtschaft (BVWW) erwartet für dieses Jahr einen Gesamtumsatz an maritimen Gütern und Dienstleistungen in Deutschland von knapp über zwei Milliarden Euro. Damit hält sich die gute Lage vom letzten Jahr. „81 Prozent der im Rahmen der BVWW-Konjunkturumfrage zur Jahresmitte befragten Unternehmen beurteilen die Geschäftslage gleich gut oder besser als im Vorjahr“, resümiert Sonja Meichle, Vizepräsidentin des Bundesverbandes Wassersportwirtschaft. Dem stimmt auch der Deutsche Boots- und Schiffbauer-Verband (DBSV) zu und beurteilt die wirtschaftliche Situation weiterhin stabil. Mit 44 Prozent sieht fast die Hälfte der befragten Betriebe positive Entwicklungen im Vergleich zum Vorjahr. Damit seien die Werte so gut wie seit zehn Jahren nicht mehr, betont der DBSV.

Ein sehr guter Sommer bedeutet mehr Wassersportaktivitäten und damit auch mehr Serviceleistungen. Kein Wunder, dass dieser Bereich am stärksten steigt. „Dazu kommt ein Wandel in der Gesellschaft. Weniger private Zeit der Wassersportler ist gleichbedeutend mit mehr Servicenachfragen“, so DBSV-Präsident Torsten Conradi.

Eine Verbesserung der Geschäftslage verzeichneten laut Umfrage des DBSV auch die Sparten Zubehör mit 48,3 Prozent und Motorboote mit bis zu 40 Prozent. Im Allgemeinen sind die Mitglieder des Verbandes mit Blick in die Zukunft positiver gestimmt, als 2017. „Vor allem in Bezug auf die wirtschaftliche Situation, die Entwicklungen des eigenen Unternehmens und den Auftragsbestand am deutschen Markt sehen viele Unternehmen eine stabile Lage oder eine Verbesserung“, erklärt Conradi.

Eher gedämpft sind die Erwartungen an das Exportgeschäft. Im Vergleich zum letzten Jahr gehen 2018 zehn Prozent mehr Betriebe von einem Rückgang beim Auslandsgeschäft aus. Das bemerkt auch Sonja Meichle: „Der Handelsstreit mit den Vereinigten Staaten, der eine Erhöhung der Ausfuhrzölle um 25 Prozent mit sich bringt und Großbritanniens Austritt aus der EU könnten der Exportnation Deutschland durchaus zusetzen. Trotz insgesamt positiver Aussichten bleiben auch Risiken. Aus Verbandssicht gibt es hinsichtlich der konjunkturellen Entwicklung dennoch wenig Grund zur Sorge.“

Ähnlich sieht es am anderen Bodenseeufer aus. Laut der Vizepräsidentin des Schweizerischen Bootbauer-Verbandes Ariane Vonwiller blicken die Eidgenossen auf ein gutes Jahr zurück. Die Anzahl an immatrikulierten Sportbooten ist mit 99 000 Stück unverändert hoch.

Den steten Wandel im Charter-Bereich beschrieb Hartmut Holtmann, Geschäftsführer von KH+P Yachtcharter. Zog es einst Charterer und damit auch die Flottenangebote in Europa von Griechenland in die Türkei, folgte der Wechsel nach Kroatien. Nach dem dortigen Preisanstieg sei jetzt wieder Griechenland beliebt. „Politik, Flüchtlingswellen und Kostenveränderungen wirken sich auf die Entscheidungen der Charterer aus“, so Holtmann, der betonte, dass auch in der Karibik die Wiederaufbauphase vorankommt und die Hurricanes vor allem die nördliche Karibik getroffen hatten, so dass ab Antigua südlich Alles auf dem gewohnten Niveau sei.

„Als Botschafterin des Wassersports präsentiert die Interboot ein umfassendes Angebot an Premieren, Innovationen und Klassikern. Das informative und unterhaltsame Rahmenprogramm bietet außerdem zahlreiche Möglichkeiten zum selbst Ausprobieren. Das erste Wochenende war mit rund 33 000 Besucher schon erfolgreich. Auch viele Aussteller aus dem Segel- sowie Motorbootbereich melden uns gute Gespräche und gute Geschäfte und natürlich hat auch schon das ein oder andere Boot den Besitzer gewechselt“, ergänzt Messechef Klaus Wellmann. In diesem Jahr stehen vor allem Trends wie Foiling, Motosurf und alternative Antriebe hoch im Kurs. Aber auch bei altbekannten Modellen gibt es Neuauflagen zu sehen.

„Unser Team um Dirk Kreidenweiß erkenn die Trends, die wir dann den Besuchern anbieten“, so Wellmann. Die Crew sei stark und die Messe so gesund, dass man auch etwas davon an den Norden abgäbe, blickte Wellmann auch auf die Hamburg Boat Show, für die die Messe im operativen Bereich zuständig ist.

Die Interboot präsentiert noch bis 30. September täglich von 10 bis 18 Uhr die ganze Welt des Wassersports, der Interboot-Hafen lädt täglich bis 19 Uhr zum gemütlichen Sundowner. Die Halle B1 ist am Donnerstag zum Sunset Shopping bis 21 Uhr geöffnet. Die Interboot wird über den Eingang West an der Rothaushalle/A1 zugänglich sein. Die Tageskarte kostet 12 Euro, ermäßigt 10 Euro. Die Familienkarte ist für 28 Euro erhältlich. Kinder zwischen sechs und 14 Jahren bezahlen 5 Euro.

 

Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.interboot.de www.facebook.de/interboot und #interboot.

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