America's Cup

Neuseeland macht den Sieg perfekt: 5:2 gegen Artemis

Der Louis Vuitton Cup ist entschieden. Mit Nervenstärke hat das Emirates Team New Zealand die europäischen Hoffnungen zerstört, den Cup auf den alten Kontinent zu holen. Stattdessen wird es ab dem Wochenende die Neuauflage des vergangenen America's Cup geben. Mit dem Punkt zum 5:2 gegen Artemis Racing (Schweden) erkämpften sich die Neuseeländer das Recht, Titelverteidiger Oracle herauszufordern.

Der dritte Tag des Finals der Herausforderer war eine wahre Nervenschlacht. Mit einem pünktlichen Start zwischen den Regenfronten über Berdmudas schickte Wettfahrtleiter Iain Murray die beiden Kontrahenten in das Rennen. Und erstmals in dieser Finalserie gelingt Peter Burling, dem Steuermann der Neuseeländer, der bessere Start gegenüber den Schweden. Burling profitiert mit einem perfekten Timing von einem minimalen Frühstart von Nathan Outteridge, dem Steuermann von Artemis. Die Schweden müssen einbremsen, und Burling macht sich auf den Weg.

Doch im schwächer werdenden Wind kommen die Schweden unter den Ansagen von Skipper und Taktiker Iain Percy wieder zurück, können sogar die Führung knapp übernehmen. Doch kurz vor dem Luv-Gate nutzt Burling sein Luv-Recht hart aus, drückt den Gegnern einen weiteren Penalty auf und sieht schon so aus, als sei er auf der Siegerstraße. Dann aber lässt der Wind komplett nach, beide Boote dümpeln nur noch in der Flaute, bis das Zeitlimit überschritten ist und Iain Murray das Rennen abschießt.

Danach folgt eine lange Wartezeit, bis doch noch eine leichte Brise zurückkommt. Und erneut gelingt beim Neustart Peter Burling der Hauch eines besseren Starts. Vor der ersten Tonne luvt er die Schweden aus dem Kurs, um dann mit Halbwind und hoher Geschwindigkeit auf den Downwinder abzubiegen. In Führung liegend spielen die Neuseeländer das ganze Potenzial ihres Kats aus. Zudem profitieren sie von einem Winddreher, der den Kurs fast zu einem Anlieger macht und Nathan Outteridge keinerlei taktische Optionen mehr bietet. So wird das Rennen zum Abschluss eine einseitige Angelegenheit zu einem klaren Sieg der Neuseeländer.

„Wir haben heute die perfekte Konfiguration erwischt und waren schnell unterwegs“, sagte Burling nach dem Zieldurchgang, bevor mit einer Champagner-Fontäne der Sieg gefeiert wurde. „Jetzt sind wir bereit, den Cup nach Neuseeland zu holen.“

Enttäuschung dagegen bei den Schweden, die in den Testrennen noch so überzeugt hatten, im Finale aber nicht auf die von ihnen bevorzugten Bedingungen trafen und mit ihrem Foil-Setup meist den Neuseeländern in der Boots-Performance unterlegen waren.. „Es ist eine große Enttäuschung, aber Hut ab vor den Neuseeländern. Es waren spannende Rennen. Und wir werden zum nächsten Cup wiederkommen“, so Outteridge.

Ab Samstag beginnt nun die Jagd nach der Trophäe. Und wie 2013 fordern die Neuseeländer wieder Oracle USA mit Steuermann Jimmy Spithill heraus. Die Serie wird im Modus Best of 13 entschieden, wobei die Titelverteidiger durch den Sieg in der Vorrunde bereits mit einem Bonuspunkt in die Rennen starten.

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