Kieler Woche

Über Kiel zum paralympischen Status

Die Begeisterung über die Integration der Para World Sailing Championships in die Kieler Woche schlug hohe Wellen. Kim Andersen, Präsident von World Sailing, John Petersson, Mitglied im Governing Bord des Internationalen Paralympics Committee/IPC, Julius Beucher, Vorsitzender des Deutschen Behinderten Sportverbandes/DBS, sowie die Vertreter der Eurosaf überschütteten Kiel mit Komplimenten.

So war die jetzige Vergabe der Eurosaf Para Sailing Championships nach Kiel 2018 die logische Folge. Parallel steigt auch Helly Hansen wieder ins Kieler-Woche-Boot und unterschrieb eine Partnerschaft bis 2022.

Der nächste wichtige Schritt, Segeln nach dem Aus wieder in den paralympischen Kanon aufzunehmen, führt über die Kieler Woche, die 2018 vom 16. bis 24. Juni stattfindet. „Wir werden alles tun, um den Weltverband dabei zu unterstützen, dass Segeln für die Spiele 2024 wieder den paralympischen Status bekommt“, so Dirk Ramhorst (Kieler Yacht-Club). Die Inklusion passe in das Konzept Kiels. „Wir haben dafür ideale Voraussetzungen, und die Inklusion ist seit Jahren ein fester Bestandteil der Kieler Woche“, ergänzt der Organisationsleiter der Kieler-Woche-Regatten. 2002 wurden die paralympischen Klassen in die Kieler Woche aufgenommen, seit 2008 wird die Klasse 2.4mR offen ausgeschrieben.

Nach der Umgestaltung des Hafenvorfeldes, dem Bau einer barrierefreien Tagungsstätte und nach dem Einbau eines Fahrstuhls wurde 2016 der barrierefreie Zugang mit 44 Metern Länge und 1,80 Metern Breite und mit mehreren Ruhezonen für Pausen zum Steg 1 hergestellt. Dafür haben Land, Bund und Stadt 269.000 Euro investiert und Kiel für die Inklusion im Segeln perfekt präpariert.

Nun stehen mit der EM in Kiel und der WM in den USA 2018 zwei Großereignisse an, mit denen der Segelsport noch zweimal auf seine Bedeutung und seine Möglichkeiten hinweisen kann. Denn bereits im Oktober des kommenden Jahres fällt die Entscheidung, welche Sportarten 2024 bei den Paralympischen Spielen vertreten sein werden. „Es ist eines unserer größten Ziele, dass Segeln wieder dabei ist. Es gibt keine Sportart, die dermaßen für Inklusion geeignet ist“, so Kim Andersen. Behinderte gegen Nicht-Behinderte, Seglerinnen gegen Segler, alles ist in der 2.4mR möglich. Das starke Signal aus Kiel in Richtung IPC sei nicht überhört worden, so der höchste Repräsentant des Segelsports: „Vielen Dank an Deutschland, vielen Dank an Kiel.“

Im kommenden Jahr soll nach der Worlds 2017 der nächste Schritt gegangen werden. Dank der barrierefreien Anlage in Kiel, der optimalen Bedingungen für behinderte Segler/innen und Zuschauer ist Kiel weltweit führend. „Wir freuen uns, dass Eurosaf und Kiel an einem Strang ziehen und beide Organisationen zusammenarbeiten. Wir werden damit die europäischen Nationen erreichen. Es ist für die Aktiven ideal, auf starke Konkurrenz zu treffen, und das in einem Umfeld mit der gesamten Segel-Community“, so Tomasz Chamera, Vizepräsident des Europäischen Segler-Verbandes. Der Pole war dieses Jahr bei der WM vor Ort und ist begeistert: „Es war einfach großartig.“ Und Bernard Destrubé, Mitglied im Para-Committe bei World Sailing, schlägt in dieselbe Kerbe: „Ich hatte erst Bedenken, dass die Para World Sailing Championships zur Kieler Woche zu wenig zur Geltung kommen würden. Aber ich war total begeistert.“

„Wir hoffen, dass wir daran anknüpfen können”, so Chamera, der aufgrund der engen und guten Zusammenarbeit zwischen Weltverband, Eurosaf und Kieler Woche auf Teilnehmer aus über 30 Nationen hofft. Gesegelt werden soll in der 2.4mR und Hansa 303, die beide auch zur WM in Kiel stark besetzt waren. Ob es weitere Klassen am Start gibt, bleibt abzuwarten.

Natürlich ist die EM eine finanzielle Herausforderung für Kiel. „Wir werden alles versuchen, Kiel auch finanziell zu unterstützen. Noch haben wir keinen Sponsor dafür“, kündigt Kim Andersen dennoch Hilfe an. Mit 100.000 Euro sowie der Unterstützung durch den Logistik- und Transportpartner GAC Pindar konnten in diesem Jahr die Teilnahmekosten gesenkt werden. Auch 2018 hofft Kiel auf die Erleichterung für die Segler/innen, um in Kiel zu starten und so der Welt zu zeigen, dass Segeln der paralympische Status zusteht.

Auch im Bereich Partnerschaften ist die Kieler Woche auf einem guten Weg, denn Helly Hansen ist wieder offizieller Bekleidungssponsor. Helly Hansen ist eng mit der Kieler Woche und dem veranstaltenden Kieler Yacht-Club verbunden und tritt nach einer zweijährigen Pause zum 17. Mal als offizieller Bekleidungsausstatter des internationalen Segelevents auf. Der Vertrag gilt für die Jahre 2018 bis 2022. „Wir freuen uns sehr darüber, dass wir bei der Kieler Woche wieder mit im Boot sind und ein langfristiger Vertragsabschluss zustande kam. Wassersport ist eine unserer Kernkompetenzen, und wir haben den Anspruch, die weltweit führende Segelmarke zu sein“, so Michael Uhl, Marketing Director Europe.

Dank der Bekleidung von Helly Hansen werden die rund 400 Funktionäre, Organisatoren und ehrenamtlichen Helfer der Kieler Woche auf dem Wasser und an Land auch 2018 wieder für jedes Wetter gerüstet sein. Der Bekleidungspartner präsentiert sich mit drei Verkaufsständen – dem Helly Hansen Container, einem Zelt und einem Stand in der Vaasahalle.
„Wir sind froh, Helly Hansen für die nächsten Jahre wieder als zuverlässigen und kompetenten Partner an unserer Seite zu haben. In den vergangenen Jahren haben wir gemeinsam viele Projekte im Segelsport erfolgreich umgesetzt und freuen uns, Helly Hansen nun wieder in die Reihen der Kieler Woche Sponsoren einbinden zu können“, so Sven Christensen, Geschäftsführer der Point of Sailing Marketing GmbH.

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