Neuer Meister: VSaW macht Liga-Titel perfekt
In ihrer letzten Wettfahrt segelten die Berliner als Zweite durch das Ziel und köpften noch an Bord die Schaumwein-Flasche, die ihnen vom vollbesetztn Begleitboot herübergereicht wurde. „Wir haben über viele Saisons hart daran gearbeitet. Dass es jetzt endlich geklappt hat, ist unglaublich“, sagte Steuermann Tim Elsner.
Diesen Triumph ließ sich auch die Vereinsführung nicht entgehen. VSaW-Geschäftsführer Frank Butzmann war mit nach Flensburg gereist und freute sich mit seiner Mannschaft: „Das ist für uns als Verein ein ganz wichtiger Erfolg. Denn über die Liga lässt sich eine sehr gute Identifikation mit dem Club realsieren. Wir haben ein Public-Viewing im Verein, unsere Unterstützer sind begeistert und die Jugend lässt sich so gut an den Verein binden.“ Dass es zum Abschluss „nur“ zum achten Platz gereicht hatte, war dabei egal: „Das Team wollte sich eigentlich auf den Bayerischen YC als letztem verbliebenen Titelgegner konzentrieren. Als die aber gar nicht in Fahrt kamen, war der Druck raus“, so Butzmann. Jetzt haben die Berliner ganz neue Ziele im Visier. Champions League und das Nordstream Race werden in der VSaW-Saison 2020 echte Höhepunkte sein.
Hart umkämpft war der Abstiegskampf. Der Klub am Rupenhorn und die SG Lohheider See standen bereits als Absteiger fest. Zum Abschluss zog es noch den Mühlenberger SC und den Münchner YC in den Abstiegssog.
In der Zweiten Liga knüpfte One Kiel an die bisher fast makellose Saison an. Zum vierten Mal in den fünf Events war die junge Mannschaft um Magnus Simon Spitze, ist damit souveräner Zweitligameister und Aufsteiger – und das in der ersten Liga-Saison überhaupt. Als Zweiter von Glücksburg schob sich der Lübecker YC auch in der Gesamttabelle auf Platz zwei. Mit One Kiel und dem LYC haben noch der Potsdamer YC und der Blankeneser SC den Sprung in die Erste Liga geschafft. Dagegen müssen sich der Röbeler SV Müritz, der SC Eckernförde, die SV Wuppertal und die SV Altona Övelgönne noch im Deutschen Liga-Pokal beweisen, der in den kommenden beiden Tagen vor Glücksburg ausgetragen wird.
Prominent vertreten war die Siegerehrung. Claus Otto Hansen wusste dabei als Wettfahrtleiter gar nicht, welche Jacke er überstreifen sollte. Die vom Flensburger SC als Ausrichter oder die vom Deutschen Segler Verband, dessen Vizepräsident Finanzen er ist. Er entschied sich für die DSV-Jacke und war damit in guter Gesellschaft, denn auch der Vizepräsident für das Fahrtensegeln, Clemens Fackeldey, und Jugendobmann Timo Haß, waren in Flensburg dabei. Das Trio überreichte die Medaillen an die Top-Drei der Ersten Liga. Die Ehre, die Meisterschale zu überreichen, bekam allerdings Eberhard Wienholt. Mit seiner Stiftung (EWS) ist der Hamburger Geschäftsmann einer der großen Förderer des Segelsports, und er hatte die Liga-Entscheidung nach Flensburg geholt. „Dass die Entscheidung der Liga hier gefallen ist und die Siegerehrung vor meinem Lebenswerk, der neuen Halle des DHH, durchgeführt wird, freut mich sehr“, so Wienholt.
Inzwischen laufen auch schon die Planungen für die kommende Saison. Die Verantwortlichen um Oliver Schwall, Geschäftsführer des Liga-Vermarkters Konzeptwerft, wollen das Programm für 2020 etwas straffen. Geplant sind jeweils Doppelevents im Süden (Bodensee sowie Starnberger See oder Chiemsee), im Osten (Wannsee beim VSaW und Potsdamer YC) und Norden (Finale in Hamburg, zweites Event noch offen). Damit würden auch die Fahrkosten für die Liga reduziert werden.