Unter Deck der Bianca Riviera 32
Wer sich ins Innere der Bianca Riviera begibt, findet sich in einem einfachen, aber funktionalen Interieur aus mattlackiertem Mahagoni und Oregon Pine.
Einer ausreichenden Navigation mit sich achtern anschließender Hundekoje backbords ist steuerbords eine Fahrtenpantry mit Spüle, Eisfach und zweiflammigem Gasherd gegenübergestellt, die den Niedergang als Ablage geschickt mit ausnutzt. Für Raclette reichts hier nicht; dank einiger Schubladen und Ablagen aber durchaus für Bodenständiges wie Bohneneintopf – und das war stilecht beim Segeln der 1970er-Jahre.
Mittig im ausufernden Schiffsbauch präsentiert sich ein breiter, asymmetrischer Salon mit einem U-Sofa steuerbords, das sich bei abgesenktem Salontisch zu einer komfortablen Doppelkoje (1,95 Meter Länge) umbauen lässt. Im Regatta-Modus wurde der Tisch einfach ausgebaut (wie hier) und bot dann Platz für das Stauen von Segeln.
Die Linien der Bianca Riviera stammen vom renommierten Designbüro Sparkman & Stephens Pantry: Pantryblock mit viel Arbeitsfläche. Auf den Ofen wurde zugunsten von Stauraum verzichtet Nasszelle: Zweckmäßig eingerichtet. Eine Dusche gab es zu der Zeit noch nicht. Auch hier dominiert Holz und kein Kunststoff Vorschiff: Recht schmal mit wenig Stauraum, aber ausreichend für einen Urlaubstörn Kartentisch: Die Navigation befindet sich längs an Backbord und beherbergt reichlich Platz für Instrumente und Papierkarten Bodensektion: Für heutige Verhältnisse tiefe Bilge mit soliden Versteifungen der Bodensektion
Gegenüber: ein Längssofa, das beim Umklappen der Rückenlehne ebenfalls zu einer Salonkoje wird. So gesehen können dann sechs Segler hier ihr Dasein im Interieur fristen. Heute würde man eher von zwei Kindern im abgetrennten Vorschiff nebst einfach gehaltener Nasszelle ausgehen. Plus maximal zwei Erwachsenen, die es sich dann mit Umbaumaßnahmen mittig im Salon gemütlich machen – andere Zeiten, andere Ansprüche.
Das dänische Finish erreicht nicht das Prädikat „skandinavische Ausbauqualität“, überzeugt aber doch durch einen ordentlichen Mahagoni-Ausbau mit einheitlichen Maserungen. Statt auf Teppiche setzte man im Bodenbereich auf Teak. Was das holzlastige Interieur – kombiniert mit weißen Wandflächen und Ablagen in der Pantry – einigermaßen aufgelockert erscheinen lässt.
Stauräume finden sich für ein Schiff jener Größe ausreichend in Staufächern und -schränken im Salon und Vorschiff. Der funktional gehaltene Ausbau mit zentraler Haltestange, zahlreichen Handläufen sowie demontierbarem Tisch zeugt vom Fokus auf schnelles, sicheres Seesegeln. Fahrtentörns sind jedoch genauso machbar. So gesehen war die Riviera ein früher Performance Cruiser – lange bevor es diesen Begriff überhaupt gab.
Um die Aufnahme der Püttinge sieht man Verfärbungen. Scheinbar kommt da Wasser rein…